Bruno [*1996, er/ihm] schreibt Theatertexte und arbeitet sie mit Spielenden und Team weiter. Er studierte von 2017 bis 2021 Szenische Künste in Hildesheim und im Anschluss den Master Theaterregie an der Zürcher Hochschule der Künste und in Lyon. Seine Stücke sind Bestandteil einer sich fortsetzenden Arbeit, knüpfen aneinander an, bilden aber in sich geschlossene Abende. Die Texte sind als Material für die Proben geschrieben und bilden die Grundlage eines Spiels mit dem Spiel. Seine Texte tasten nach Lücken, die in einer Öffnung zum Publikum die Inszenierung und Aufführung aktiv mitdenken und einbeziehen. Die Arbeiten bewegen sich an der Grenze von Live-Film und Theater und suchen nach neuen, zu inszenierenden Ebenen zwischen den Kunstformen. Ein besonderer inhaltlicher Fokus liegt auf der Suche nach Erzählungen, aus denen sich Realität konstituiert und den Bruchstellen darin. Er versucht Texte zu schreiben gegen die eigene und die allgemeine Ohnmacht gegenüber der scheinbaren Unverrückbarkeit des Bestehenden. Für die immer wiederkehrende Zuwendung zueinander, in der wir frei (und handlungsfähig) werden, die auch in der Zerbrechlichkeit bestehender Narrative liegt. Er ist daran interessiert sich mit anderen zusammenzuschließen und gemeinsam zusammenzustehen für die Leben, die wir miteinander leben wollen in einer konsequenten Zuwendung zur Welt, diese auszuweiten und darin gemeinsam Räume zu schaffen, in denen wir einander nicht voraus sein müssen, die sich im gemeinsamen Entschluss für sie öffnen. 

Sein Stück „Manchmal seufze ich und denke: Ich bin ein einsamer Stern" gewann im Januar 2019 den Publikumspreis des Writers Studio am Schauspiel Hannover. Im Frühjahr 2020 war er Finalist bei den Tagen der jungen Dramatik des Theater Magdeburg und Staatstheater Braunschweig, hospitierte bei René Pollesch und machte im Sommer den Film “Mein letzter Vampirfilm im Kapitalismus”. Sein Theatertext „Futura Free" war 2021 für den Retzhofer Dramapreis nominiert. Im Oktober 2021 wurde er zum Monologfestival des TD Berlin eingeladen, seitdem verbindet ihn eine künstlerische Freundschaft mit dem Haus. Seine Stücke wurden in Werkstattinszenierungen am Schauspiel Hannover, Staatstheater Braunschweig, Theater Magdeburg und Schauspiel Graz gezeigt. Er inszeniert in der Freien Szene an Häusern in Berlin, Hamburg, München, Zürich und Hildesheim. Dankbarer Stipendiat des deutschen Literaturfonds und Fonds Darstellende Künste. Computergenerierte Aufnahmen virtueller Räume, in denen er nach Brüchen in Welten sucht, waren in Ausstellungen im November 2022 New York (Ideal Glass Studios) und im Juni 2023 in Los Angeles (Ubisoft Forward) zu sehen. Im März 2024 hatte sein letztes Stück Premiere im Botanischen Garten in Zürich.

Er sucht in seinen Arbeiten nach Perspektivverschiebungen, neuen Formen des Wissens und des Erinnerns, die eine lebenswerte Welt gestalten und die zyklische Wiederkehr der Verbrechen der Geschichte erschweren. Durch die Anlage der im Moment der Aufführung in einem Raum versammelten Menschen, wird Theater dafür zum absolut relevanten Raum, um darin unsere Leben und das darum Bestehende zu befragen und für Theater als diesen Raum möchte ich schreiben und arbeiten.

Von der Theaterbühne in die Parks, auf die Plätze, in die Straßen, in denen wir leben.



Anna Bachmann
Anna Sacher
Edith Kaupp Rivadeneira
Eulalie Déguénon
Hannah Siecksmeier
Isabelle von Stauffenberg
Josefin Fischer
Kerstin Oppermann
Lea Burkhalter
Lilly Chill
Lina Doll
Lisa Harres
Lisa Ursula Tschanz
Louisa Raspé
Luzie Scheuritzel
Maja von Schlenther
Marie Tragousti
Martha Benedict
Natasha Tarko
Nick Tlusty
Rebeka Mondovics
Ruby Betulius
Robert Bohne
Shabnam Chamani
Simon Vorgrimmler
Sophia Weißer
Thomas Yutaka Schwarz
Till Schaffnit
Tim Rosentreter
Tim Staffel
Toni Lind
Wieland Lemke